Vielleicht wundert dich diese Überschrift ein bisschen, doch ich erlebe gerade rundherum, dass sich die Menschen mehr und mehr mit der Sinnfrage beschäftigen. Das finde ich grundsätzlich großartig und wichtig, daher möchte ich dir heute ein paar Impulse dazu geben, was meiner Meinung nach tatsächlich dahintersteckt.
Warum reicht es nicht, dass es reicht?
Warum beschäftigen wir uns überhaupt damit, wenn es eigentlich gut läuft? Wenn es eigentlich an nichts fehlt, wenn du Geld verdienst, deine Kunden da sind und eigentlich „alles okay“ ist?
Oft haben wir dann auch das Gefühl, dass es uns irgendwie schon ein wenig vermessen vorkommt, noch mehr zu wollen, wenn wir doch eigentlich alles zu haben scheinen.
Dann gehen uns Gedanken durch den Kopf, wie:
Warum stell’ ich mir die Frage jetzt überhaupt?
War es das schon?
Wie geht es jetzt weiter?
Was mache ich jetzt daraus?
In der Folge fühlen wir uns dann ein wenig unzufrieden mit uns selber und denken:
Warum kann ich nicht einfach dankbar sein für das, was ich schon habe?
Warum denke ich jetzt darüber nach, ob das schon alles gewesen sein kann?
Andere wären froh, wenn sie es so gut hätten, wie ich!
Und dann der Klassiker: So vielen Anderen geht es viel schlechter als mir! Ich sollte einfach froh und dankbar sein, dass es mir so gut geht. Wer bin ich, immer Mehr zu wollen?
Was jetzt gleich folgt, mag dir vielleicht ein bisschen esoterisch vorkommen. Bleibt bitte trotzdem dran! Ich bin selber ein bodenständiger Kopfmensch und ich bemühe mich, dir diese Gedanken so zu erklären, dass du als bodenständiger Kopfmensch ebenfalls etwas damit anfangen kannst.
Du bist Teil des Ganzen
Für mich ist es ein Fakt, dass jeder Mensch hier auf der Welt Teil eines großen Ganzen ist. Jeder von uns kommt mit einer bestimmten Fähigkeit und damit auch mit einer bestimmten Aufgabe auf die Welt.
Das ist in meinen Augen auch der Grund, warum wir alle so unterschiedliche Vorlieben und Stärken haben. So können wir uns gegenseitig ergänzen und unterstützen, um gemeinsam voranzukommen. Es ist ein wenig, wie in einem mittelalterlichen Dorf: da konnte eben nicht jeder der Schmied sein. Wäre auch blöd gewesen, denn sonst hätte niemand gebacken oder gewebt.
So ähnlich ist es auch mit unseren ganz individuellen, persönlichen, mitgegebenen Fähigkeiten – ich nenne sie einfach mal deinen persönlichen Feenstaub. Du bist mit deinem persönlichen Säckchen Feenstaub auf die Welt gekommen, mit der Aufgabe, ihn dorthin hin zu bringen, wo er am meisten gebraucht wird. Und zwar, damit derjenige, der deinen Feenstaub braucht, dann mit seinem Säckchen Feenstaub dorthin gehen kann, wo dieser gebraucht wird.
Es ist ein Kreislauf. Das meine ich damit, dass du bist Teil des großen Ganzen bist.
Du hast eine oder mehrere ganz besondere Fähigkeiten mitbekommen, die du selber vielleicht noch gar nicht so klar für dich entdeckt hast – mir zumindest ging es so. Sehr lange Zeit hatte ich große Schwierigkeiten herauszufinden, welche besonderen Fähigkeiten ich wohl mitgebracht haben könnte auf diese Welt.
Unsere ganz besonderen Fähigkeiten sind nämlich genau die Dinge, die uns so leichtfallen und die so natürlich für uns sind, dass sie uns selbst deswegen überhaupt nicht wie etwas Besonderes vorkommen!
Du bist besonders und wertvoll
Nichtsdestotrotz ist es dir mit Sicherheit auch schon mal passiert, dass dich jemand darauf angesprochen hat, wie gut du etwas Bestimmtes kannst.
Vielleicht in der Art: Es ist unglaublich, wie du das machst! Ich wünschte, ich könnte das auch.
Und du denkst dir nur: Wie bitte, ich habe doch gar nichts gemacht?
Genau das ist es, das ist ein Teil dessen, was du bist und was du mitbekommen hast, um in dieser Welt etwas zu bewegen!
Tatsächlich ist es völlig natürlich, dass du dir die Sinnfrage stellst, da wir ja dazu bestimmt sind, einen konkreten Sinn in diesem Leben zu erfüllen. Auch wenn wir es vielleicht nicht immer merken.
Als Steuerberaterin habe ich mich oft gefragt: Na ja, was soll da denn der Sinn sein? Dass alle Formulare ordnungsgemäß ausgefüllt sind? Nein, das kann’s ja wohl nicht sein.
Da durfte ich noch ziemlich lange, ziemlich tief weiter bohren 😉 Oft ist es nämlich nicht das taktische Handeln, das wir in unserem Beruf vornehmen, das den Unterschied macht. Wenn wir dort mit der Sinnfrage da ansetzen, dann kommen wir meist nicht weit.
Es sind stattdessen die Dinge, die wir zusätzlich und darüber hinaus mitbringen, die uns ausmachen. Es geht größtenteils darum, wie wir das Leben der Menschen auf unsere ganz besondere Weise berühren.
Denn so ist es ist nicht der optimierte Jahresabschluss oder die ordentliche Buchführung, mit der ich das Leben meiner Kunden berühre, sondern viel mehr die Gespräche drumherum, um jetzt mal bei dem Steuerberater-Beispiel zu bleiben. Die Gedanken, die wir miteinander austauschen, sind es, die die Zusammenarbeit mit mir besonders und die den Unterschied für meine Kunden machen. Ein anderer Steuerberater würde andere Gedanken mit diesen Kunden austauschen.
Genau das der Punkt. Frage dich doch einmal:
Wo bist du in deiner Einzigartigkeit spürbar und erlebbar für die Menschen, mit denen du umgehst?
Bescheidenheit ist nicht immer eine Zier
Was hat die Welt davon, wenn du jetzt ganz bescheiden und sozialadäquat sagst: Ach so wichtig bin ich nicht? Ach, was soll denn schon besonderes an mir sein?
Dazu nehme ich jetzt mal zwei Beispiele, die mir dazu spontan einfallen und die nicht unbedingt als die absoluten High-Class Berufe gelten und auch nicht wie High-Class Berufe bezahlt werden. Und sie haben auch nicht diesen typischen sozialen Aspekt wie bei einer Krankenschwester, einem Polizisten und all die anderen, die im Übrigen auch nicht adäquat bezahlt werden, die aber einen offensichtlichen Nutzen für die Gesellschaft bieten.
Was ist mit demjenigen, der jeden Tag mit größter Sorgfalt und Hingabe Schraube 52 an den Bremsen im Werk von BMW fest dreht? Offen gestanden glaube ich das auch diese Tätigkeit einen Wert für alle anderen hat und dass es dazu jemanden braucht, der diese Aufgabe mit genau dieser Sorgfalt und Hingabe erledigt.
Was ist mit dem Schleusenwärter? Was ist mit dem Fluglotsen? Sie bringen jeden Tag die volle ungeteilte Aufmerksamkeit und Konzentration mit, die viele von uns vielleicht gar nicht halten könnten über die langen Zeiträume. Sie bringen das Verantwortungsgefühl und das gesamte Konglomerat von besonderen Eigenschaften mit, die notwendig sind, um als Schleusenwärter oder als Fluglotse seinen Job so zu machen, dass andere Menschen dabei geschützt werden und nichts Schlimmes passiert. Vielleicht ist es transaktional kein Hexenwerk, die Schleuse zu öffnen oder das Flugzeug am richtigen Ort landen zu lassen, wenn man es gelernt hat. Doch wichtig ist es allemal und auch alles andere, was die Menschen sonst noch mitbringen. Können wir da wirklich sagen: So wichtig ist das nicht?
Wenn du nun auf das schaust, was du tust, wirst du sicher auch eine Menge Aspekte finden, bei denen du sagen kannst: Na ja, wenn ich das nicht ordentlich mache oder wenn ich jene Eigenschaft nicht einbringe, oder wenn ich manches Gespräch mit meinen Kunden nicht geführt hätte, dann wäre schon was verloren gegangen in der Welt.
Herzlichen Glückwunsch, jetzt bist du auf der Spur nach der Antwort auf die Sinnfrage!
Warum sage ich: Es reicht nicht, dass es reicht?
Du kennst mich. Ich bin Profit First Professionell, Finanzen sind mein Thema. In einem der letzten Blogartikel habe ich darüber gesprochen, dass Geld die wichtigste Ressource in deinem Unternehmen ist. Also schau gerne noch mal zurück, warum das so ist, für den Fall, dass sich jetzt gerade deine Nackenhaare aufgestellt haben.
Die wichtigste Ressource
Also, lassen wir mal dahingestellt, dass Geld die wichtigste Ressource in deinem Unternehmen ist. Das macht das Geld verdienen zu einem hochspirituellen Vorgang.
Deine Vision, dein Charakter, deiner besonderen Fähigkeiten, die Reichweite deines Feenstaubs ist abhängig davon, dass du deine PS auf die Straße bringen kannst.
Und wenn du deine PS mit voller Kraft auf die Straße bringen willst, dann musst du diese Fähigkeiten und all das, was du mitbringst, mit der entsprechenden Energie unterfüttern. Nur so hat dein Säckchen Feenstaub die Möglichkeit, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
An dieser Stelle kommt das Geld ins Spiel und daher rührt auch die Überschrift.
Es reicht nicht, dass es reicht.
Es reicht nicht, dass du nicht verhungerst.
Es reicht nicht, dass es ganz okay ist und dass du sagst: Ja, anderen geht es aber noch viel schlechter.
All diese Dinge erzählen wir uns, damit wir nicht wirklich die Verantwortung dafür übernehmen müssen, unsere Fähigkeiten in die Welt zu bringen. Doch nur, wenn du diese Verantwortung annimmst, kannst du dein Potenzial voll ausschöpfen und das Leben deiner Kunden, deiner Familie und vieler anderer Menschen in deinem Leben nachhaltig verändern.
Wenn du nicht voll in deiner Kraft bist, kannst du eben nicht die vollen PS auf die Straße bringen. Damit du voll in deiner Kraft sein kannst, ist Geld ein ganz wesentlicher Faktor.
Geld kauft dir Lebensenergie, indem es dafür sorgt, dass du Zeit hast, dich zu erholen, dich ordentlich zu ernähren, du Pausen machen kannst, Urlaub machen kannst und dass du dir Zeit nehmen kannst, darüber nachzudenken, wie du mit deinen Fähigkeiten die Menschen in deinem Leben noch besser erreichen kannst.
Bleib nicht auf diesen Allgemeinplätzen sitzen
Das bedeutet ganz klar, einen Fokus darauf zu haben, diese wichtige Ressource und insgesamt alles, was zu einem stabilen, gesunden Business gehört, mit dem entsprechenden Respekt zu behandeln.
Nur weil du es noch besser machen willst, bist du nicht undankbar. Auch wenn uns das oft von unseren Mitmenschen suggeriert wird. Im Gegenteil, selbstverständlich bist du ein dankbarer Mensch. Auch wenn du es vielleicht nicht immer vollständig empfinden und leben kannst, weil manche Umstände in deinem Leben gerade nicht dazu angetan sind, ihnen mit einer Dankbarkeitsmeditation zu begegnen. Doch grundsätzlich bist du bereits dankbar in dem Moment, in dem du denkst: Ja, mein Leben ist in Ordnung und anderen geht’s schlechter.
Du bist nicht undankbar, nur weil du sagst: Ich wünsche mir mehr Treibstoff, um meine Fähigkeiten zu unterfüttern, um meine PS noch besser auf die Straße zu bringen.
Das ist gelebte Dankbarkeit. Dankbarkeit denken und fühlen ist schon mal super. Sie leben ist noch besser!
Gelebte Dankbarkeit bedeutet: Ich nehme das, was ich bekomme und schaue, wie ich es noch besser und noch stärker machen kann, damit ich der Welt etwas zurückgeben kann. Aus Dank für das, was ich schon habe.
So, jetzt hoffe ich, das war nicht zu esoterisch für dich und du konntest die Bodenständigkeit darunter heraushören. Lass mich gerne wissen, wie du darüber denkst, ich bin sehr, sehr gespannt.
Wenn du gerne mehr von diesen Themen lesen möchtest, wenn du wissen willst, wie du dein Warum, deinen Feenstaub, finden kannst und bei der Sinnfrage ein bisschen mehr vorankommst, dann lass uns reden.
Falls du schon weißt, was dein Feenstaub ist, dann lass uns darüber reden, wie du mehr PS darunter bringst und wie du die Ressourcen schaffen kannst, um gelebte Dankbarkeit wirklich in die Welt zu tragen.
Es würde mich riesig freuen, dich dabei unterstützen zu können. Denn Menschen dabei zu unterstützen, in ihre Kraft zu kommen, ist eines meiner Feenstaub-Themen.
Schreib mir gerne hier in den Kommentaren, über Social Media, oder per Mail und lass uns zusammen gucken, wie mein Feenstaub dich am besten weiterbringen kann.
Bis dahin liebe Grüße
Benita