Schießt du dir auch manchmal ins Knie, indem du deinen eigenen Erfolg konterkarierst?
Heute zeige ich dir drei „beliebte“ Stolpersteine, die wir uns ganz gerne selber in den Weg legen, auf unserem Weg zum persönlichen Erfolg und unserem Erfolgsgefühl. Damit zeige ich dir auch gleich drei Gelegenheiten auf, bei denen du es zur Abwechslung jetzt einmal anders machen kannst.
Disclaimer: Falls du einer von den ganz Bodenständigen bist, dann wird dir das, was ich dir gleich berichte, vielleicht erstmal ein kleines bisschen verrückt vorkommen. Aber bitte bleibt bei mir, denn ich kann dich beruhigen und dir versichern, heute sprechen wir über handfeste Neurobiologie. Es geht heute um Dinge wie unser Gehirn, unsere Hormone, wie unsere ganze Biologie funktioniert und wie du sie gegen, aber eben auch für dich einsetzen kannst.
Also, was sind nun diese drei Stolpersteine, die du zu deinen drei besonderen Gelegenheiten machen kannst?
1. Es ist schwer, hart, kompliziert, …
Der erste Stolperstein, von dem ich häufig höre, ist das Gefühl es müsste schwer sein. So haben wir das ja auch oft gelernt. Wir haben gelernt zu arbeiten, Erfolg zu haben, Unternehmer zu sein, Kanzleiinhaber oder was auch immer zu sein ist hart. Wir glauben, wir müssen uns unseren Erfolg schwer erarbeiten. Es ist kompliziert ein solches Unternehmen aufzubauen und zu führen und wir müssen sehr, sehr viele Stunden investieren.
Falls du jetzt ein paar Mal genickt hast, dann weißt du was ich meine und hast es vielleicht auch schon so empfunden.
Warum ist das so? Weil unser Gehirn so funktioniert, dass es die Vorstellungen und Annahmen, die wir über einen Aspekt unseres Lebens haben, im Außen gerne bestätigt haben möchte.
Das ist natürlich total nett von unserem Gehirn, denn es sucht mit höchster Priorität nach Bestätigung unserer bisherigen Annahmen und Überzeugungen, um uns nicht zu enttäuschen. Nett, aber nicht nützlich, denn es bedeutet, wenn du dir ganz sicher bist, dass Kanzleiinhaber zu sein, eine Kanzlei zu führen und alles was dazu gehört, richtig harte Arbeit ist, dann wird dein Gehirn dafür sorgen, dass du das auch genauso empfindest und in der Praxis erlebst. Es wird zu deiner Realität.
Wir machen es uns selbst oft furchtbar schwer
Das sehe ich ganz häufig in der Praxis: Wir neigen dazu zu denken, wir müssten das Rad immer wieder neu erfinden. Was wir machen, muss immer etwas Außergewöhnliches und besonders Neues sein.
Wenn wir so an die Dinge herangehen, dann ist es natürlich ein Stückchen anstrengender, als würden wir erstmal gucken, was denn schon gut funktioniert und wie wir das adaptieren können. Ganz häufig neigen wir dazu, unsere Angebote und bestimmte Prozesse ganz besonders gestalten zu müssen. Dahinter stehen dann Überzeugungen wie: „Das ist noch nicht außergewöhnlich genug. Andere machen das bestimmt viel besonderer. Da geht noch mehr.“
Wie gesagt, unser Gehirn legt die höchste Priorität darauf, zu bestätigen, was wir über die Welt denken.
Wenn wir also solche Überzeugungen haben, dann werden wir auch die Bestätigung dafür finden. Deshalb werden viele mit den großartigen Ideen, die sie haben, nicht rausgehen. Nicht, weil sie nicht großartig wären, sondern weil wir denken, sie sind nicht großartig genug.
Wir sind unsere härtesten Kritiker
Unsere Ideen kommen uns oft dann nicht besonders vor, wenn wir das Rad nicht mit hohem Aufwand persönlich neu erfunden haben. Vielleicht wäre stattdessen die Frage angebracht: für wen ist sie nichts Besonderes? Für dich selbst, oder für den Empfänger deiner Idee?
Oft ist unsere Idee nämlich vielleicht in unseren Expertenaugen „nichts Besonderes“, in Wahrheit aber etwas, womit wir unsere Mandanten richtig glücklich machen können. Denn für die ist unsere Idee vielleicht ein ganz neues Rad und auch besonders und sehr wohl außergewöhnlich. Also schau mal, ob du diesen Punkt in Zukunft nicht auch aus einer anderen Perspektive betrachten kannst.
Ohne mich geht nichts
Ein weiterer Punkt, bei dem wir uns mit unseren eigenen Annahmen gerne im Alltag ins Knie schießen, ist: Wir müssen zwingend alles selbst tun. Alles ist so kompliziert, dass wir die Fäden in der Hand behalten müssen. Dann delegieren wir nicht, wir geben nichts ab. Wir fragen uns nicht einmal, ob das, was wir gerade tun, vielleicht ohne Qualitätsverlust zumindest teilweise ausgelagert werden könnte. Auch das ist wieder ein prima Beweis dafür, dass es hart, schwer und kompliziert ist und ich es deshalb selber machen muss. Hinterfrage das einfach mal!
Wunschkanzlei darf sich leicht anfühlen und darf sogar Spaß machen!
Nein, nicht nur darf, eher soll, eigentlich muss. Denn, wir verbringen so viel Lebenszeit in unseren Kanzleien, wenn das nicht leicht ist und keinen Spaß macht, warum sollten wir es dann tun?
Also, frage dich heute doch einmal: wie könnten neue Annahmen über deine Arbeit aussehen? Was kannst du anderes denken, damit es leichter wird? Dann suche Beweise für diese neue Annahme.
Dabei ist übrigens erstmal überhaupt nicht wichtig, was du selber gerade glaubst. Es ist nicht notwendig, dass du dieses Gegenteil jetzt sofort voll unterschreiben würdest. Spiele einfach mal damit. Was, wenn es leicht wäre? Was, wenn ich das nicht müsste? Und dann sag deinem Hirn, es soll Beweise für diese neue Annahme suchen. Du wirst überrascht sein, womit dein Gehirn um die Ecke kommen wird.
2. Wir ziehen suboptimale Kunden an
Der zweite Punkt, der uns gerne mal zum Stolperstein gereicht, ist: Wir ziehen nicht die idealen Kunden an!
Woran liegt das? Natürlich haben wir hin und wieder auch eine Anfrage von jemandem, bei dem es perfekt passt. Doch fühlt es sich manchmal an, als wären wir nicht erfolgreich, oder es fühlt sich zumindest nicht nach Erfolg an, egal wie toll es von außen aussieht.
Häufig liegt es an den täglichen Interaktionen mit unseren Mandanten und damit, was wir hier gespiegelt bekommen. Zumindest denken wir das. Was wäre, wenn es umgekehrt wäre?
Wie bewerten wir selbst unsere eigene Leistung? Wenn wir unsere eigene Leistung unterbewerten und wir glauben, wir wären nichts Besonderes und damit quasi austauschbar, dann strahlen wir das auch aus. Genau deshalb ziehen wir dann Menschen an, die mit genau dieser Energie in Resonanz gehen.
Vielleicht kennst du in deinem Alltag auch solche Mandanten, denen das Honorar immer zu hoch ist. Egal ob du es vorher nennst oder ob nach erbrachter Leistung die Rechnung kommt. Vielleicht hast du auch diese Mandanten, die wahnsinnig anspruchsvoll sind und die dauernd etwas von dir wollen, was über das Ausgemachte hinaus geht. Diejenigen, die ständig unzufrieden sind und immer das Haar in der Suppe suchen.
Falls du solche Menschen in deinem Leben hast und falls du dich öfter in solchen Situationen wiederfindest, hinterfrage einfach mal, wie du selbst deine eigene Leistung bewertest.
Was ist deine Superpower?
Weißt du wirklich tief in dir drin, was dich besonders macht? Wenn deine Antwort jetzt Nein ist, dann bitte sei vergewissert – das ist völlig normal. Die Dinge, die uns besonders machen, sind sehr häufig die Dinge, für die wir besonderes Talent haben. Wenn wir für etwas ein besonderes Talent haben, dann fällt es uns leicht. Und wenn es uns leichtfällt, wir aber der Meinung sind, echte und wertvolle Arbeit muss sich schwer, hart und kompliziert anfühlen, dann haben wir das Gefühl, das war doch gar nichts, denn wir sehen unsere eigenen Talente nicht. Deswegen ist die Lösung:
Finde heraus, was dich besonders macht.
Am allerbesten geht das mit einem Partner. Das kann ein Geschäftspartner sein, ein guter Freund, deine Lieblingsmandanten oder irgendjemand, der gut beurteilen kann, was er von außen sieht, was besonders ist an dem, was du tust und wie du es tust. Und dann schreib eine Liste: Alles, worüber ihr sprecht schreibst du auf. Die Überschrift lautet: Was kann ich gut?
An manchen Stellen wird dir das albern vorkommen und du wirst sagen: Nee, das schreibe ich jetzt nicht auf. DOCH! SCHREIB ALLES AUF! Weill es nur für dich nicht besonders ist. Für alle anderen ist das, was du jetzt gerade nicht aufschreiben willst, ein Geschenk.
Verschaffe dir auf diese Weise zuerst einen Überblick darüber, was du gut kannst und dann sieh zu, dass du es jederzeit sehen kannst und immer Zugriff auf deine Liste hast und nachschauen kannst. Denn du wirst dich wundern, wie schnell du wieder vergisst, was dort steht.
Als nächstes, denke darüber nach, auch deine Honorare diesen Besonderheiten Ausdruck verleihen zu lassen. Das spiegelt diesen Kunden eine andere Energie und es bedeutet, Menschen gehen dann mit deiner neuen Energie in Resonanz. Das führt in der Folge dazu, dass du neue Kunden anziehst, nämlich die, die ideal sind, weil sie deine Besonderheiten wirklich zu schätzen wissen.
3. Neid – oder: Auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner
Kommen wir zum dritten und letzten Stolperstein und der ist etwas, das wir meistens nicht hören wollen. Das will keiner von sich selber hören oder denken, weil wir glauben, dass es ein negatives Bild auf uns wirft. Es ist Neid. Du kannst Neid auch übersetzen mit Bewunderung oder was immer dir lieber ist.
Es geht um das Gefühl von: Auf der anderen Seite des Zaunes ist das Gras irgendwie grüner als bei mir. Darüber solltest du dir keine grauen Haare wachsen lassen, denn das ist eine zutiefst menschliche Regung. Du musst nicht draußen rumrennen und allen erzählen, dass du jetzt gerade neidisch bist oder dass du gerne was hättest, was jemand anders hat. Das ist gesellschaftlich nicht anerkannt und da kann man sich auch mal bei anderen unbeliebt machen. Das ist nicht nötig.
Wichtig ist jedoch, dass du es für dich selbst anerkennst.
Du merkst sofort, dass das Gefühl nervt. Du willst solche Gedanken nicht, weil es nicht sozialadäquat scheint so zu denken. Eigentlich möchtest du etwas anderes denken. Nichtsdestotrotz denkst und fühlst du in diesen Momenten: „Verdammt, ich will das auch.“ Jetzt ist die Frage:
Was ist das Gute an einem Gefühl, das wir eigentlich nicht wollen?
Das Gute an diesem Gefühl ist, dass es uns zeigt, wie wir über unseren eigenen Erfolg denken.
Wenn wir denken, bei dem anderen Menschen ist das Gras grüner als bei uns, heißt das einfach nur, wir finden unser eigenes Gras nicht so toll. Wir sind nicht einverstanden mit unserem Gras. Offensichtlich sind wir nicht so erfolgreich, wie wir uns das wünschen.
Das Gefühl zeigt dir außerdem, wie du Erfolg definierst.
Selbstverständlich siehst du immer nur einen Bruchteil von dem, wie das Gras beim anderen wirklich aussieht. Was wir normalerweise nie sehen ist, was er dafür getan hat, damit das Gras so aussieht, wie es jetzt aussieht. Dennoch sehen wir das Grün und denken uns: solches Gras will ich auch. So definieren wir Erfolg, so grün ist richtiges, echtes, schickes und erfolgreiches Gras für uns.
Der dritte Punkt, der positiv an diesem Gefühl ist: Es zeigt dir, was für dich möglich ist.
Du kannst dieses Gefühl verdrängen, du kannst es aber auch zulassen. Die Lösung für deinen Erfolg wäre an dieser Stelle: Lass es einfach mal zu. Erlaube dir dieses Gefühl und schau genau hin. Was genau ist es, was du siehst und von dem du denkst: Ich will das auch? Überlege dir, wie kann ich das auch bekommen? Wenn dies für mich Erfolg bedeutet, wie komme ich dorthin?
Denn wenn ein anderer das erreichen kann, dann kannst du das mit dem entsprechenden Einsatz auch.
Falls es möglich ist, frag denjenigen doch einfach mal, wie er es geschafft hat, dass sein Gras so grün ist. Das ist der beste und schnellste Weg zum Erfolg.
Ich wäre jedenfalls sehr gespannt zu hören, bei welchem dieser Stolpersteine du dich heute am meisten angesprochen gefühlt hast und was du als Erstes ausprobieren möchtest. Schreib mir dazu gerne eine Nachricht oder hinterlasse einen Kommentar.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Möchtest du mehr von solchen Ideen und Impulsen? Die bekommst du regelmäßig in der Abenteuer Wunsch Kanzlei Community auf Facebook, auf meinen Social Media Profilen und natürlich auf meiner Website: www.benita-koenigbauer.de.
Du kannst du dich dort auch direkt für die nächste Masterclass anmelden, in der es wie immer ganz viele Impulse rund um deine Wunschkanzlei geben wird.
Ich freue mich sehr, von dir zu hören und dich beim nächsten Mal wieder zu sehen.
Alles Liebe,
deine Benita.