Die andern können es doch auch!

sich vergleichen mit anderen

Die andern können’s doch auch!

Hand aufs Herz, hast du diesen Satz auch schon einmal zu dir selber oder zu jemand anderem gesagt, im Brustton der Frustration?
Hast du manchmal das Gefühl, dass du unzufrieden damit bist, wie du bist?
Dass dir immer wieder dieselben „Fehler“ passieren und du einfach nicht so sein kannst, wie du es gerne hättest?

Du bist nicht allein

Passiert dir das gelegentlich? Also mir definitiv. Doch was wäre, wenn das, was dich an dir selber so nervt, gar kein Fehler ist, sondern tatsächlich ein Design-Element, ein Vorteil oder eine ganz besondere Eigenschaft?

Okay, zugegebenermaßen stellt es dir an manchen Stellen vielleicht ein Bein, aber an anderen Stellen ist genau diese Eigenschaft quasi unverzichtbar für das, was du bist und das, was du schon erreicht hast!

Oft vergessen wir nämlich, was wir alles bereits mit Leichtigkeit erreichen konnten, gerade weil wir so sind, wie wir sind. Doch diese Erfolge nehmen wir meist nicht als besonders wahr, weil sie uns ja leichtgefallen sind.

Doch die Dinge, von dem wir denken, Herrgott, das muss ich doch irgendwann mal hinkriegen!, die kommen uns erstrebenswert vor. Und wenn diese dann nicht richtig klappen wollen, sind wir meist frustriert.

Dazu möchte ich dir ein paar Gedanken mit auf den Weg geben. Denn ich arbeite schon seit sehr langer Zeit mit sehr vielen Menschen an genau solchen „Problemen“. An vermeintlichen Fehlern, die in anderen Kontexten echte Superskills sind – und anderen Themen, bei denen wir über uns selbst frustriert sind. Dabei habe ich ein paar Dinge gelernt.

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Mehr Schein als Sein

Unser erste Gedanke ist dann häufig: Alle anderen können das, nur ich krieg’s nicht hin.

Doch das ist schlichtweg Blödsinn. In aller Regel sieht es nämlich nur aus unserer Warte so aus. Tatsächlich haben „die anderen“ es entweder genauso wenig auf der Kette wie wir – oder falls doch und du würdest sie fragen, würden sie dir wahrscheinlich sagen: Na ja, so richtig gut habe ich das nicht im Griff.

Ich gelte zum Beispiel in der allgemeinen Wahrnehmung als sehr organisierter Mensch. Objektiv betrachtet bin ich das wahrscheinlich auch. Doch ich selbst habe häufig das Gefühl, in meinem Leben geht es drunter und drüber und ich kann von Glück sagen, dass nichts anbrennt. So sieht es im Innenleben aus.

So sieht es vielleicht auch in deinem Innenleben aus, mit dem, was dich an dir nervt.

Genauso sieht es im Innenleben der meisten Menschen aus, von denen du mit Blick von außen denkst, wie gut er oder sie etwas kann, wovon du selber denkst nee, ich kann das nicht.

Fakt ist: wir werden niemals wirklich erfahren, was in dem anderen vorgeht, denn wir stecken ja nicht in seiner Haut. Aber nimm einfach mal, dass der andere an manchen Stellen von sich genauso genervt ist wie du von dir selbst.

Anders ist nicht gleich besser!

Damit sind wir beim zweiten Gedanken: Wer sagt eigentlich, dass das, was du an anderen bewunderst, besser ist?

Von unserer persönlichen Warte aus können wir meist überhaupt nicht beurteilen, ob das, was andere so gut können und was wir als Superskill betrachten, sich auch wirklich so gut anfühlt. Vielleicht würde es sich für uns selbst von innen ganz anders anfühlen und vielleicht hätten wir überhaupt keinen Spaß daran.

Warum denken wir also, dass das, was andere gut können, besser sei als das, was wir gut können?

Du bist wie du bist – und das ist genau richtig!

Der dritte Gedanke ist:

Der liebe Gott mach keine Fehler. Wenn du so bist, wie du bist, dann hat das einen guten Grund.

Ob wir den Grund nun kennen oder nicht, spielt an dieser Stelle überhaupt keine Rolle. Denn, du bist genau so designt, um etwas Bestimmtes in der Welt zu bewirken. Ob du das jetzt anerkennen kannst und ob du das schön findest oder vielleicht lieber ganz anders wärst, macht keinen Unterschied. Du bist, wie du bist. Die Natur lässt sich von uns nicht in die Suppe spucken.

Also wenn dein natürliches Verhalten in deinem Leben bisher nicht die Ergebnisse zeitigt, die du dir vielleicht wünschst, ist – zumindest in meinen Augen – überhaupt nichts verkehrt mit dir.

Wenn überhaupt ist nur das Umfeld verkehrt, in welchem du mit deinen Superskills versuchst etwas zu erreichen, was vielleicht gar nicht dein Ding ist.

Wenn ich da an Malu, den kleinen Flughund denke, den Helden aus dem Kinderbuch, das ich geschrieben habe, dann sieht es so aus:

Ich weiß nicht, ob du schon einmal einen Flughund gesehen hast. Die haben kurze Beine und Watschelfüße. Vom Körper her sehen sie ein bisschen aus wie Fledermäuse, haben aber ein sehr viel hübsches Gesicht und unfassbar weite Schwingen mit einer unglaublich großen Spannweite. Wenn der auf dem Boden steht, sieht das komisch aus und er kommt leider auch überhaupt nicht gut voran.

Idealerweise befinden sich Flughunde deshalb auch gar nicht am Boden. Denn, wenn sie sich aus einer Palme herabfallen lassen und losfliegen, erreichen sie über 200 Kilometer Entfernung pro Tag. Das würde so mancher Vogel gerne schaffen, der vielleicht am Boden viel eleganter aussieht. Eine Taube, die prima am Boden entlanglaufen kann, ist vielleicht sehr neidisch auf den Flughund, für seine Spannweite und für seine Flugkünste. Obwohl sich der Flughund vielleicht die Taube anschaut und denkt: Mann, ich würde wirklich gerne mal da unten herumlaufen können.

Konzentriere dich auf deine Talente

Also, möglicherweise ist gar nichts verkehrt daran, wie du designt bist. Vielleicht hast du dir nur ein Umfeld gewählt, in dem dein Design nicht unbedingt zu den Ergebnissen führt, die du dir wünschst.

Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass wir uns auf die faule Haut legen und sagen ja, ich bin halt, wie ich bin und deswegen brauche ich nichts mehr zu tun und ich brauche mich auch nicht zu entwickeln.

Die Herausforderung ist, herauszufinden, ob das, was du vielleicht für einen Fehler bei dir hältst, stattdessen ein versteckter Superskill ist, der nur in einem anderen Umfeld und in einer anderen Aufgabenstellung gefördert werden möchte.

Deine Aufgabe ist also, aus dem, was du bist und was du mitbekommen hast, die beste Version deiner selbst zu machen.

Wie wäre es also, wenn du versuchen würdest anzuerkennen, was wirklich richtig toll an dir ist und das zu fördern und zu verbessern?

Und bei allem, wovon du denkst, na also, das könnte jetzt wirklich ein bisschen besser werden, da hilft es dir, ein paar Leitplanken aufzustellen, damit du mit diesen Dingen gegen möglichst wenig Wände fährst.

Das klappt natürlich nicht immer, aber das braucht dich nicht abzuhalten.

Ich bin zum Beispiel jemand, der hervorragend auf den letzten Drücker funktioniert. Dabei geht mir genau das unglaublich auf die Nerven, denn ich würde mir zum Beispiel so gerne einmal ein Projekt ganz tiefenentspannt über die gesamte Dauer ordentlich einteilen, ohne in den letzten Zügen noch einmal richtig Gas geben zu müssen.

Aber so funktioniere ich eben nicht. Bei mir läuft es langsam an, während ich denke, ich habe alle Zeit der Welt. Dann habe ich das Gefühl, es läuft doch wunderbar … und zum Ende raus wird’s trotzdem immer eng. Mir hat mal ein Projektmanager gesagt:

Eine Weisheit, die Gärtner und Projektmanager gut kennen. Der Schlauch ist immer am Ende zu kurz.

Dieser Spruch eines Bekannten hat mich furchtbar geärgert, weil er natürlich genau das getriggert hat, was mich an mir selbst nervt. Denn mein Schlauch ist definitiv immer am Ende zu kurz. Nichtsdestotrotz bin ich, wie ich bin.

Der Superskill daran ist: ich kann wirklich zu unglaublichen Höchstleistungen auffahren, wenn die letzte Minute droht.

Wenn ich das über mich weiß, kann ich mir die berühmte letzte Minute zunutze machen. Entweder kann ich Deadlines so beeinflussen, dass ich die letzte Minute voll ausnutzen kann. Oder, wenn ich das nicht kann, dann kann ich mir zum Ende des Projektes den Raum schaffen, um noch mal richtig ran zu klotzen.

Mit diesem Wissen über mich, achte ich jetzt vorher darauf, dass ich in dieser Zeit körperlich und energetisch auch wirklich in Höchstform bin. Damit ich genau das liefere, was ich eben unter Hochdruck am allerbesten liefern kann.

Es gibt 1 Million Beispiele und du hast sicherlich auch schon etwas im Kopf, was dich an dir nervt und was du gerne anders hättest.

Versuch heute, es einfach einmal von der anderen Seite zu betrachten. Statt nach den anderen zu schauen und ihnen nachzueifern, weil dir ihr Superskill nützlich erscheint, versuch mal, dich davon zu lösen und zu erkennen, was dein Superskill sein könnte.

Warum nicht einfach die beste Version deiner selbst werden, statt die zweitbeste Version von jemand anderem?

Es ist so ungleich viel leichter, du selbst zu sein. Wenn du die beste Version deiner selbst werden willst, brauchst du im Grunde „nur“ deine Superskills zu fördern und zu unterstützen und für alles andere Leitplanken aufzustellen.

Meine Aufgabe für dich heute ist: Finde irgendetwas, was dich an dir selber nervt. Irgendeine Verhaltensweise, von der du dir wünschen würdest, du könntest es besser und bei der du vielleicht andere beobachtest, die dies scheinbar so mühelos machen.

Dann überlege dir einen Weg, wie du dir dein „Du sein“ in diesem Zusammenhang zunutze machen kannst! Wie kannst du diesen in deinen Augen „unterentwickelten Muskel“ gedanklich umwandeln und stattdessen fragen: Wie kann ich meine Tools, mit denen ich geboren bin, optimal zur Lösung einsetzen?

Sehr gerne würde ich mit dir darüber diskutieren. Du findest mich jederzeit hier der Webseite. Dort siehst du auch immer, wann meine nächste Masterclass (für 0 €) ausgeschrieben ist, zu der ich dich herzlich einlade.

Du findest mich auch im Podcast, auf Social Media, oder wo immer du diesen Beitrag gelesen oder gehört hast. Buche dir gerne auch einen virtuellen Cappuccino und wir sprechen ganz persönlich darüber, wie du dir dein Leben mit dir selbst leichter gestalten kannst.

Bis dahin liebe Grüße

Deine Benita

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Über die Autorin

Benita Königbauer

Ich bin Benita, Business Mentorin, Profit First Professionals-Ausbilderin, zertifizierte Fix-This-Next-Beraterin, Wirtschaftsmediatorin und Steuerberaterin aus München und ich finde: das Unternehmerleben darf auch leicht sein! Falls Du Dich also schon mal gefragt hast, warum manche Unternehmer offenbar einfach mühelos erfolgreich sind und andere scheinbar immer 'von-der-Hand-in-den-Mund" leben, weißt Du schon, wo ich mich am liebsten tummele 🙂

Außerdem bin ich Übersetzerin für "Bürokratisch - Deutsch", "Umständlich - Deutsch" und "Peinlich - Deutsch" im Bereich Finanzen und Erfolg. Ich schreibe und spreche also über Themen, um die wir gerne einen Bogen machen und deshalb dann eben oft auf der Stelle treten.

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