Hier kommt der letzte Teil meiner Jahresplan-Strategie-Woche 🙂 Jetzt geht es „nur noch“ darum, Deine Pläne sinnvoll in Deinen Kalender einzupflegen – und das möglichst, ohne Deine Tage zwei Mal zu verwenden 😉
Falls Du die Teile 1 bis 4 dieser Serie noch nicht gelesen hast, fang bitte auf jeden Fall dort an. Die Strategie Deines Erfolgs-Jahresplans macht nur in dieser Reihenfolge wirklich Sinn.
Weniger ist mehr
Das ist etwas, mir nicht so ganz leicht fällt. Es gibt so viele herrliche Ideen und Möglichkeiten – wie soll man da wählen?
Dennoch erreichst Du mehr, wenn Du Dich in diesem Jahr auf zwei richtig wichtige Super-Ziele fokussierst und zwar je eines für Dein Unternehmen und für Dein Privatleben.
Am besten etwas, das Dich ganz kribbelig macht, etwas, das Dein Leben so sehr verschönern wird, dass Du es jetzt schon spüren und gar nicht mehr erwarten kannst, schon beim bloßen Gedanken daran! Wenn Du Deine „Core Desired Feelings“ in Teil 4 ermittelt hast, sind sie Dir dabei so wertvoll, wie Captain Jack Sparrows Kompass.
Falls Dir jetzt spontan nichts Passendes einfällt, mach Dir nichts draus – das ist normal. Viel zu lange sind wir auf das geprägt worden, was „gesellschaftlich anerkannt“ ist. Pfeif drauf! Schau einfach mal hier hinein, für ein paar Anregungen: Du kannst nicht alles haben … ist ziemlicher Quatsch!
Vorbereitung macht Dich schneller
„Nur“ zwei Ziele klingt jetzt erst mal nach wenig, vor Allem, weil wir Unternehmer eben ungeduldige Wesen sind und es uns ohnehin meistens nicht schnell genug vorangeht. So viel vor und so wenig Zeit…
Doch große Ziele setzen sich sowieso aus einer Vielzahl kleinerer Projekte und Schritte zusammen, die sich jeweils Einiges an Zuwendung und Energie von Dir wünschen.
Je mehr Ziele Du Deinem Gehirn zumutest, umso größer ist das Risiko, dass Du Deine Energie zerstreust, Dich verzettelst und am Ende insgesamt langsamer vorankommst.
Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass Du nach der Planung dieser zwei Wunsch-Ziele mit all ihren Schritten noch unerträglich viele weiße Flecken in Deinem Kalender siehst, hast Du meinen Segen, unterwegs noch Blümchen am Wegesrand zu pflücken 😉
Um Deine Super-Ziele optimal vorzubereiten, gehe richtig ins Detail:
- Wenn ich dieses Ziel erreichen will, was brauche ich dazu an Ressourcen und Prozessen?
- Was darf dazu noch optimiert werden?
- Welche Fähigkeiten darf ich dazu lernen?
- Wie und wo kann ich mir diese Fähigkeiten aneignen?
- Wer kann mich dabei unterstützen?
- Welche Hindernisse könnten mir in die Quere kommen und wie kann ich sie überwinden?
Es ist später viel leichter, Deinen nächsten Schritt zu definieren, wenn Du vorbereitet bist.
Dein „Gold“ am Ende des Regenbogens
Auch, wenn das oft so assoziiert wird, müssen Unternehmens-Ziele sich übrigens nicht immer in mehr Euro ausdrücken.
Persönliches Unternehmer-Glück hat viele Gesichter.
In „Abenteuer Wunsch-Kanzlei“ habe ich eine ganze Menge alternativer Ziele, Mindsetfragen und Tools dazu beschrieben.
Vielleicht möchtest Du lieber bei gleichem Verdienst Deinen Arbeitseinsatz verringern und mehr Freizeit gewinnen (denk an Deine ideale Woche aus Teil 3)?
Möglicherweise möchtest Du Deine Positionierung schärfen und in Zukunft nur noch mit Kunden arbeiten, mit denen es Dir Spaß macht und leicht fällt?
Oder Du möchtest eine persönliche Leidenschaft mit Deinem Unternehmen verbinden, wie ich es zum Beispiel mit dem Schreiben getan habe?
Mancher möchte auch gerne etwas ganz Neues lernen oder beginnen.
Es gibt kein „zu spät“ so lange Dein Herz schlägt
Das sind alles mehr als legitime Ziele, auch wenn sie in unserer Leistungsgesellschaft auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich scheinen.
Und auch solche Ziele lassen sich ganz konkret planen – ich darf das behaupten, ich hab’s gemacht 😉
Es geht immer nur um Klarheit, den ersten Schritt und darum, uns selbst die Ausreden zu nehmen.
Der Weg ist das Ziel
Ich mag die Idee, Strategien rückwärts zu entwickeln. Dinge auf den Kopf zu stellen, kitzelt ungleich mehr Kreativität aus unserem Gehirn heraus. Bei den Finanzen haben wir’s übrigens genauso gemacht, hast Du’s gemerkt?
Für Deine Super-Ziele kann das dann zum Beispiel so aussehen:
- Wenn Du Dein Ziel für das Ende des Jahres fest im Blick hast, was muss dann im 4. Quartal passieren, damit das klappt?
- Und damit das im 4. Quartal geschehen kann, welche Voraussetzungen musst Du dazu im 3. Quartal geschaffen haben?
- Um diese Voraussetzungen zu schaffen, was muss dafür im 2. Quartal erledigt werden?
- Welche Basis darfst Du im 1. Quartal auslegen, damit Du das erledigen kannst?
Jetzt hast Du Deinen ersten Meilenstein: Deine wichtigste Aufgabe im 1. Quartal. Die kannst Du Dir jetzt prima in 12 Wochenziele zerlegen und weißt so jederzeit, was jetzt zu tun ist im Hinblick auf Dein Super-Ziel.
Diese Methode macht große Ziele für Dein Gehirn viel greifbarer, denn es tut sich schwer, kleine Schritte ins Verhältnis zu einem sehr großen Zeitraum zu setzen. Aus diesem Grund lassen wir das Jahr auch meistens eher ruhig anlaufen und verfallen dann im 4. Quartal in hektischen Aktionismus. Dem kannst Du mit Quartals- und Wochenzielen sehr gut entgegenwirken.
Wind, Wetter und die Erdkrümmung
Wieso 12 Wochenziele, wenn das Quartal doch 13 Wochen hat? Weil Du dann in der 13. Woche Zeit hast für einen kleinen Rückblick, wo Du stehst, was funktioniert hat und wo Du gerne nachjustieren möchtest.
Bei Steven Covey habe ich mal gelesen, dass Flugzeuge 90% der Flugzeit nicht exakt auf Kurs sind. Das liegt nicht am Piloten, sondern am Wind, am Luftdruck, am Wetter und an der Erdkrümmung. Dass sie dennoch am Ziel ankommen, liegt am Piloten, denn der ist die meiste Zeit des Flugs damit beschäftigt, den Kurs zu korrigieren.
Stell Dir mal vor, er würde erst am Ende der Flugzeit nachsehen und feststellen, dass der Tower unter ihm nicht Frankfurt, sondern Sydney ist…
Wenn Du mehr über diese Art der Planung lernen möchtest, lege ich Dir das Buch „The 12 Week Year“ von Brian Moran ans Herz. Gibt’s leider nur auf Englisch, aber es liest sich locker und ist sofort umsetzbar 🙂
Geht sich das aus?
Diesen letzten Schritt habe ich offen gestanden auch noch nicht so richtig 100%ig drauf. Aber ich habe zumindest das Stadium bewusster Inkompetenz erreicht 😉
Die wundervolle Claudia Kauscheder bringt mir dabei immer wieder mit Engelsgeduld Vernunft bei der Aufgabenplanung bei. Und ich merke jedes Jahr, wie wirksam ihr Training und das Feedback meiner Kurskollegen ist. Danke, Claudia und Euch allen, an dieser Stelle 🙂
Passen Deine Pläne zu Deinem Kalender?
Als erstes trage Deine Urlaube ein, Feiertage, Fortbildungen, Konferenzen, QM-Zertifizierung, Schulferien und andere Zeiten, in denen Du entweder nicht da bist, oder keine freien Kapazitäten hast (zum Beispiel auch zum Jahresende hin).
Jetzt kommt auch „Deine ideale Woche“ aus Teil 3 wieder zum Tragen. Wenn Du Deine Schritte zu Deiner idealen Woche hier nämlich nicht ganz konkret einplanst, kann ich Dir versprechen, dass Du ihr am Jahresende keinen Schritt näher gekommen sein wirst.
Schütze Deine Energiereserven
Soweit Deine Angebote einen Launch erfordern – also eine Vorlauf-Zeit, in der Du Deinen ganzen Fokus auf das Marketing Deines Angebots legst – dann denke bitte auch daran, dass diese Zeiten einen hohen Einsatz an Zeit und Energie von Dir fordern. Du darfst jede Menge Content erstellen, Posten, mit Leuten reden, Anzeigen verwalten, vielleicht Webinare und Interviews durchführen und und und…
All das neben Deinem ganz normalen Alltag. Und in strahlender Laune! Das kostet Zeit und vor allem viel Kraft.
Kalkuliere diese Phasen ganz bewusst ein. Die konkrete Planung dieser Zeitfenster in Deinem Kalender ist ein echter Augenöffner dafür, wie viele Angebote und Projekte Du realistisch überhaupt verkaufen und durchführen kannst, ohne aus den Sandalen zu kippen.
Und ja, es ist möglich, dass Du nach dieser Erkenntnis Deine finanzielle Kalkulation noch mal um überbordenden Optimismus bereinigen darfst. Aber besser, Du erkennst es jetzt gleich, als dass Du Dich nachher in der Zwickmühle zwischen Deinen Plänen und Deinen Finanzen wiederfindest.
Nicht vergessen: Wenn es sich auf dem Papier schon nicht ausgeht, dann erst recht nicht in der Realität!
Hol Dir Unterstützung
In 2017 zum Beispiel hatte ich das ehrlich gesagt völlig übersehen und unterschätzt – ich werfe mir das nicht vor, denn ich habe diese Art Projekte ja auch zum ersten Mal angeboten, aber lustig sieht anders aus. Das Ende vom Lied war, dass mir zum Schluss die Energie für einen ordentlichen Start im Januar gefehlt hat, ich halbtot unter den Christbaum gekullert bin und bis Neujahr quasi durchgeschlafen habe.
Inzwischen bin ich unendlich dankbar, dass Claudia mich immer wieder auf den Teppich holt und mir oft mal eben die Hälfte meiner zuversichtlichen Pläne cancelt. Denn – Optimistin, die ich bin – erwischt sie mich gelegentlich auf dem besten Weg, nach dem Prinzip „ach, das geht schon noch irgendwie“ zu planen und mich dabei vollständig zu verausgaben.
Nichts holt uns sicherer wieder in die Realität, als ein liebevoller aber unvoreingenommener Blick von außen. In meinem 12-Monats-Programm Abenteuer Wunschkanzlei Intensiv-Mastermind schaffen wir diesen Rundumblick in unseren regelmaßigen Laser-Coaching-Sessions, indem jeder Teilnehmer die ungeteilte Aufmerksamkeit der Mastermind-Runde genießt.
So, nun weißt Du, wie ich jedes Jahr meine erste Arbeitswoche verbringe – und dass ich jedes Jahr immer noch eine Menge dazu lerne, wie man „das alles“ gewuppt bekommt 😉
Wenn Du Fragen hast oder Dir Unterstützung wünschst, sag Bescheid. Manchmal braucht es nur ein Paar „frische Augen“ und eine Power-Sparrings-Stunde und der Knoten löst sich wie von selbst.
Hat Dir meine Art zu Planen gefallen? Konntest Du neue Ideen und Perspektiven gewinnen? Hast Du Anregungen für mich? Was geht Dir durch den Kopf? Schreibe mir gerne gleich hier in den Kommentaren, was Du denkst!
Liebe Grüße und ein wundervolles erfolgreiches Neues Jahr
Deine Benita
PS: PS: Falls du für deine Strategie-Woche gerne mit einem kompletten Workbook arbeitest, habe ich hier eines für dich vorbereitet: Deine Jahresplan-Strategie Woche – WORKBOOK 😉
PPS: Dieser Artikel ist der letzte Teil einer fünfteiligen Serie. Schau Dir am besten auch gleich noch die anderen Teile an!
[…] Meine Jahresplan-Strategie-Woche (Teil 5) […]
[…] Meine Jahresplan-Strategie-Woche (Teil 5) […]
[…] Meine Jahresplan-Strategie-Woche (Teil 5) […]
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[…] eingangs beschriebenen Newsletter von Benita Königbauer zurück. Benita beschreibt in einem ihrer Blog-Beiträge die Ideen, Strategien rückwärts zu planen und stellt dafür folgende Fragen, die sich für mich […]
Liebe Heike,
ich freue mich sehr, dass du die Fragen aus meiner Jahresplan-Strategie-Woche als Tipp für deine Leser aufgenommen hast 🙂
Auf ein glückliches und erfolgreiches 2024!
Liebe Grüße
Benita