Meine Jahresplan-Strategie-Woche (Teil 4)

So, nun geht’s ans Eingemachte 🙂 in diesem und dem nächsten Schritt arrangierst Du alles, was Du bisher herausgefunden hast, in einem Gesamt-Plan für Dein erfolgreiches Neues Jahr.

In diesem Beitrag verrate ich Dir, wie ich dabei vorgehe. Einfach nur „die üblichen 10%“ auf den Umsatz zu packen und so zu tun, als hätte ich damit eine Unternehmensplanung gemacht, ist mir ehrlich gesagt zu dünn. G’scheit oder gar nicht. Auch, wenn’s manchmal weh tut 😉

Falls Du die Teile 1 bis 3 dieser Serie noch nicht gelesen hast, fang bitte auf jeden Fall dort an. Die Reihenfolge ist essenziell für  das Gelingen Deines Erfolgs-Jahresplans.

Wie willst Du Dich im Neuen Jahr am liebsten fühlen?

Meine liebe Zauberfee und Seelenverwandte Katharina Osika von BusinessJoker hat mir vor einigen Jahren das Buch „Desire Map“ von Danielle LaPorte geschenkt. Das hat meine Jahresplan-Strategie-Woche revolutioniert.

Seither gilt mein erster Gedanke jedes Jahr meinen Core Desired Feelings also meinen „Wunschgefühlen“ für das folgende Jahr. Auf den Punkt gebracht sagt Danielle LaPorte, dass wir mit allem, was wir tun, im Grunde unseres Herzens ein ganz besonderes Gefühl anstreben. Wenn unsere Handlungen mit unserem „Gefühls-Bedürfnis“ übereinstimmen, sind wir glücklich und ausgeglichen, wenn nicht, sind wir gestresst und unausgeglichen.

Mach Dir Deine Welt, wie sie Dir gefällt

Bevor ich mich also darauf festlege, was ich im Neuen Jahr finanziell und entwicklungsmäßig mit meinem Unternehmen vorhabe, mache ich mir klar, welche drei Gefühle mir momentan am Wichtigsten für mich erscheinen. In 2021 waren das für mich zum Beispiel „Vibrant, Expanding und Connected“.

Ich arbeite mit der englischen Original-Ausgabe der Desire Map, deshalb durchlaufe ich den Prozess auf Englisch und benutze auch die englischen Begriffe für mich. Das hat in meinen Augen auch den weiteren Vorteil, dass ich einem englischen Begriff ein Stück mehr eigene Definition zuschreiben kann. Ein entsprechendes deutsche Wort würde mich stärker einengen, weil ich eine viel konkretere Bedeutung damit verbinde. Das Wort Affluence (eines meiner Core Desired Feelings aus 2017) zum Beispiel fühlt sich für mich nach einer Verbindung von „Abundance“ (= Fülle) und Flow an. Also sowas wie „Fülle im Flow“. Ich schere mich übrigens auch nicht viel darum, ob es Substantive oder Adjektive sind. Linguistisch ist das bestimmt Blödsinn, aber – hey – wen interessiert’s? Für mich funktionieren diese Gefühls-Wörter so einfach wunderbar 😉

An diesen erwünschten Gefühlen kann ich dann leicht messen, ob ein Ziel, das mir auf den ersten Blick verlockend erscheint, wirklich geeignet ist, mich am Ende glücklicher und zufriedener zu machen, oder eher nicht.

Wenn ich meine „Core Desired Feelings“ für das kommende Jahr gefunden habe, sorge ich dafür, dass ich sie überall um mich habe. Auf meinem Handybildschirm, meinem Desktop, dem Titelbild meines Facebook-Profils, … So behalte ich sie ständig im Auge, kann meine Handlungen jederzeit daran messen und darauf achten, dass meine Pläne und Handlungen diese Gefühle bestmöglich unterstützen.

Probier’s doch mal aus – wirkt Wunder 🙂

Wie viele Nüsse brauchst Du?

Beim nächsten Schritt geht es schon ganz unmittelbar um Geld. Meine Profit First und Abenteuer Wunschkanzlei Intensiv-Mastermind Teilnehmer kennen sie schon bis zum Umfallen: die „Monthly Nut“ (die Monatsnuss – abgeleitet vom Winter-Nuss-Management der Eichhörnchen).

Das ist ein simples Excel-Sheet, in dem ich alle meine regelmäßigen Ausgaben – getrennt nach privat und geschäftlich – in die jeweiligen Monate eingetragen habe. Ich plane zusätzlich noch eine monatliche Summe für die unregelmäßigen Ausgaben ein, wie zum Beispiel die Büromaterialbestellung und einen Puffer für Unvorhergesehenes.

Aus eigener Erfahrung (und dem Feedback meiner Kunden und Teilnehmer) ist das erste Aufstellen der Monthly Nut eine einigermaßen bewußtseinserweiternde Erfahrung. Die Datei rechnet nämlich neben den Monatssummen auch Jahressummen aus. Da kann einem auch schon mal der Atem stocken, was die eine oder andere „Kleinposition“ im Ganzen so an Liquidität absaugt.

Berechne Deinen individuellen Nussbedarf

Wenn Du Dich dann von Deinem Schock erholt hast, weißt Du zumindest jederzeit auf einen Blick, was bei Dir „durch den Kanal läuft“. Damit kennst Du auch schon die Höhe der Einnahmen, die Du brauchst, damit bei Dir die Lichter anbleiben.

Von dieser Zahl aus kannst Du auf Dein Ziel hochrechnen. Du weißt, was Du netto (!) auf Deinem Privatkonto brauchst und Du weißt, was von Deinem Geschäftskonto abgebucht wird. Was jetzt noch fehlt, sind die Steuern. Da hilft – wenn sich nicht allzu viel gegenüber dem Vorjahr geändert hat, der Blick in den Vorjahres-Steuerbescheid, oder eine Hochrechnung von Deinem Steuerberater.

Und dann… ja, dann möchtest Du natürlich auch noch Gewinn erwirtschaften. Also nicht diese nichtssagende amorphe graue Wolke, die auf Deiner Betriebswirtschaftlichen Auswertung ganz unten steht und in der sich alles munter zusammen tummelt, was keine Betriebsausgabe ist.

Nein, einen echten Gewinn in Form von Geld, das auf einem Konto liegt. Geld, das weder dem Finanzamt gehört, noch Deinen Lebensunterhalt finanziert, sondern Dir als Notfallrücklage oder Innenfinanzierung dienen darf. Das sollten nochmal mindestens 5-15% sein.

Also: Dein Lebensunterhalt + Deine Betriebsausgaben + Deine Steuerlast ergibt Summe X und entspricht 85% (wenn Du 15% Gewinn haben möchtest).

Hochgerechnet bedeutet das: Summe X mal 100 geteilt durch 85 = voilà: Deine benötigten Nettoeinnahmen (ohne Umsatzsteuer) 🙂

Welche Pferde hast Du im Stall?

Jetzt, da Du weißt, welche Einnahmen Du zur Deckung der wichtigsten Posten mindestens brauchst, kannst Du in Ruhe überlegen, welche Deiner Angebote zu diesem Betrag beitragen und in welcher Höhe.

Du berechnest also ganz konkret, wie viele Kunden welche Deiner Angebote kaufen müssen, damit Du am Ende des Jahres mit einem Lächeln auf Dein Bankkonto schaust.

Plane die Einnahmen für jedes einzelne Angebot – realistisch und tragfähig – indem Du den Netto-Preis (nach Umsatzsteuer und evtl. Affiliate-Provisionen) mit der Anzahl der Kunden multiplizierst, an die Du im kommenden Jahr verkaufen möchtest. Dadurch erhältst Du den Netto-Einnahmenbetrag je Angebot und Jahr.

Wenn Du Beratungspakete hast – wie viele Pakete kannst Du realistisch verkaufen? Bietest Du Seminare, Online-Kurse, Programme an – wie oft kannst Du sie realistisch durchführen und wie viele Teilnehmer brauchst Du dafür?

Dazu darfst Du natürlich auch wissen, wie hoch Deine Conversion ist. Also viele Kunden musst Du kennenlernen, ansprechen und auf Dein Angebot aufmerksam machen, damit am Ende einer davon kauft? Bleibe realistisch, denn davon hängen Deine Marketing-Aktivitäten ab.

Addierst Du nun alle Einnahmen aus allen Angeboten zusammen, sollte dieser Betrag idealerweise gleich oder größer sein, als der, den Du im letzten Schritt als notwendige Netto-Einnahmen ausgerechnet hast.

Ist das der Fall – herzlichen Glückwunsch. Hol Deinen Kalender raus!

Und was, wenn nicht?

Ist das nicht der Fall, hast Du einen ganzen Blumenstrauss voller Möglichkeiten. Du kannst zum Beispiel

  • prüfen, ob bestehende Kunden noch nicht den vollen Nutzen aus Deinem Angebot beziehen und vielleicht upgraden möchten
  • Neue – für Deine Top 20% (und für andere, die sind wie sie) relevante und unwiderstehliche – Angebote entwickeln
  • gezielt mehr Wunsch-Kunden anziehen
  • aussortieren, welche Angebote sich für Dich nicht rechnen und mehr Energie für die lohnenden gewinnen
  • Kunden, mit denen Du keine Deckungsbeiträge erwirtschaftest auf den Prüfstand stellen
  • Kosten-Überhänge loswerden
  • Deine Preise anpassen (ja, Du liest richtig! Das geht. Und zwar auch ohne, dass Deine Kunden mehr für die gleiche Leistung zahlen.)
  • Profit First in Deinem Unternehmen einführen (das ist übrigens auch ein wichtiges Modul meines 12-Monats-Programms Abenteuer Wunschkanzlei Intensiv-Mastermind)

Hier siehst Du schon, warum es aus meiner Sicht wenig Sinn hat, sich mit den „üblichen 10%“ zu begnügen. Da kannst Du Dir das Planen auch gleich ganz sparen, denn damit kämst Du niemals darauf, wo der Hase im Pfeffer liegt.

Wenn Du Fragen hast oder Dir Unterstützung wünschst, sag Bescheid. In einer Power-Sparrings-Stunde kann man oft viel mehr erreichen, als in einer Woche allein!

Sind Dir neue Ideen gekommen? Hast Du Anregungen für mich? Was geht Dir durch den Kopf? Schreibe mir gerne gleich hier in den Kommentaren, was Du denkst!

Liebe Grüße und ein wundervolles erfolgreiches Neues Jahr

Deine Benita

PS: PS: Falls du für deine Strategie-Woche gerne mit einem kompletten Workbook arbeitest, habe ich hier eines für dich vorbereitet: Deine Jahresplan-Strategie Woche – WORKBOOK 😉

PPS: Dieser Artikel ist der vierte Teil einer fünfteiligen Serie. Schau Dir am besten auch gleich noch die anderen Teile an!

⇐ Zum Teil 1
⇐ Zum Teil 2
⇐ Zum Teil 3
⇒ Zum Teil 5

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    Über die Autorin

    Benita Königbauer

    Ich bin Benita, Business Mentorin, Profit First Professionals-Ausbilderin, zertifizierte Fix-This-Next-Beraterin, Wirtschaftsmediatorin und Steuerberaterin aus München und ich finde: das Unternehmerleben darf auch leicht sein! Falls Du Dich also schon mal gefragt hast, warum manche Unternehmer offenbar einfach mühelos erfolgreich sind und andere scheinbar immer 'von-der-Hand-in-den-Mund" leben, weißt Du schon, wo ich mich am liebsten tummele 🙂

    Außerdem bin ich Übersetzerin für "Bürokratisch - Deutsch", "Umständlich - Deutsch" und "Peinlich - Deutsch" im Bereich Finanzen und Erfolg. Ich schreibe und spreche also über Themen, um die wir gerne einen Bogen machen und deshalb dann eben oft auf der Stelle treten.

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