Die 10-10-10 Methode

Nichts bereuen, lebe glücklich

Die 10-10-10 Methode oder auch Gedanken an der Himmelspforte – was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Nun, bei meinem Mann und mir zu Hause gibt es einen geflügelten Ausdruck. Immer wenn wir etwas tun, auf das wir gerade Lust haben, auch wenn wir vielleicht „etwas anderes tun sollten“, sagt einer von uns

„Na, wir werden sicherlich nicht eines Tages an der Himmelspforte stehen und uns denken: ‚Ach verflixt, wäre ich an diesem Freitag nur länger im Büro geblieben‘ oder ‚Hätte ich mir nicht an diesem Wochenende Zeit für meinen Mann, meine Familie, meine Kinder genommen'“

Das wird einfach nicht passieren.

Was Menschen WIRKLICH bereuen

Als ich heute Morgen so darüber nachgedacht habe, ist mir Bronnie Ware wieder eingefallen. Ich weiß nicht, ob du sie kennst? Sie hat ein sehr interessantes Buch geschrieben und damit auch eine gewisse Berühmtheit erlangt.

Bronnie Ware ist Sterbebegleiterin und hat Menschen am Ende ihres Weges gepflegt. Sie hat ihnen zugehört und ihre Gedanken notiert. Dabei hat sie herauskristallisiert, dass es fünf Dinge gibt, die Menschen völlig unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund, ihrem finanziellen Hintergrund und der Art und Weise, wie sie ihr Leben geführt haben, am Ende ihrer Tage am meisten bereuen.

Das klingt jetzt nach einem sehr traurigen Thema und ich finde auch, wenn uns diese Gedanken erst am Ende unserer Tage kommen, ist es auch ein sehr trauriges Thema. Deshalb dachte ich, ich nehme das mal in den heutigen Impuls mit rein, sodass wir, die wir alle hier sind, stattdessen gleich jetzt drüber nachdenken können.

Was bedeuten Bronnie Wares Erkenntnisse für uns und wie können wir dafür sorgen, dass wir genau diese Punkte nicht bereuen werden?

Bronnie hat herausgefunden, dass an erster Stelle dessen, was Menschen am allermeisten bereuen, der Satz steht: „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.“ 

An zweiter Stelle folgt gleich etwas, was vermutlich jeden von uns betrifft: „Ich wünschte, ich hätte weniger gearbeitet.“ 

Nummer drei ist: „Ich wünschte, ich hätte meine Gefühle öfter ausgedrückt.“ 

Nummer vier: „Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden und geliebten Menschen mehr gepflegt.“ 

Und auch Nummer fünf ist noch mal so ein Knallersatz: „Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.“

Alle diese fünf Sätze haben für mich eine unglaublich tiefe Bedeutung. Und ich glaube sehr, dass, wenn wir am Ende unserer Tage unser Haupt zum letzten Mal auf das Kissen legen und uns diese Gedanken durch den Kopf gingen, es sicherlich eine sehr traurige Erfahrung sein würde. 

Was kannst du heute tun?

Nun, wir sind dieser Sache nicht ausgeliefert. Indem Bonnie sich die Zeit genommen hat, all diese Dinge für uns aufzuschreiben und sie in die Welt hinauszutragen, können wir heute unsere Gestaltungsfreiheit in die Hand nehmen und sagen: „Okay, ich möchte nicht, dass ich am Ende meiner Tage einen dieser fünf Gedanken denken muss. Wie kann ich das gestalten? Wie kann ich dorthin kommen?“

Grundsätzlich ist es so – und das ist total normal für uns Menschen, mit unserer Bandbreite an Erfahrungen, die wir in unserem Leben machen:

Das, was aktuell in unserem Leben auf unserem Tisch liegt, was auf uns einprasselt und an uns herangetragen wird, erscheint uns immer in diesem Moment unglaublich wichtig und bedeutsam. Weil es eben jetzt gerade in unserem Leben besonders präsent und besonders laut ist. Wir unterliegen oft bestimmten kulturellen oder erzieherischen Gedanken, die es uns schwer machen, unsere eigenen Wünsche und unser eigenes Leben zu priorisieren. 

Doch ich glaube, es ist wichtig, uns zu erlauben, glücklicher zu sein und den Mut zu haben, unser eigenes Leben zu leben. Denn am Ende unseres Lebens möchten wir nicht denken müssen: „Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein“ oder „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben“, sondern wir möchten auf ein erfülltes Leben zurückblicken können.

Für andere da sein UND für dich selbst

Es ehrt uns auf der einen Seite, dass wir gerne auch für andere da sind. Es macht uns sozusagen zu einem anständigen sozialen Wesen und ich will das überhaupt nicht schlechtreden.

Was mir wichtig ist und was ich dir heute mitgeben möchte, ist, dass du bitte nicht nur an andere Menschen denkst, sondern dass du auch an dich denkst, mit derselben – wenigstens mit derselben – Priorität, wenn schon nicht mit einer höheren. 

Denn letztendlich bist nur du allein dazu in der Lage zu verhindern, dass du am Ende deiner Tage einen oder alle diese fünf Gedanken denken musst.

Es betrifft nicht nur dich

Wenn wir uns diese Gedanken mal auf der Zunge zergehen lassen, betreffen sie nicht nur denjenigen, der sie denkt. Sie betreffen auch unsere Freunde, Familie und all die Menschen, die uns lieben und mit denen wir umgehen. Denn diese Menschen erleben im Grunde genommen dieselbe Traurigkeit, wenn wir uns nicht gut um uns selbst kümmern. Wenn wir uns nicht um uns selbst kümmern, müssen wir uns mit Dingen beschäftigen, die wir lieber vermeiden würden. Wie viel schöner wäre es, wenn wir mit Freude sagen können: ‚Mann, was habe ich in meinem Leben alles erlebt! Das habe ich wirklich genossen!“

Es beginnt mit einem Schritt zurück

Das klappt nicht jeden Tag gleich gut, aber wir können jeden Tag ein kleines bisschen daran arbeiten. Wir können die Dinge, die auf uns einprasseln, einfach beobachten und durch uns hindurchfließen lassen. Außerdem können wir die Bedeutsamkeit, die oft durch Aktualität und Präsenz geprägt wird, in einen Kontext setzen und uns fragen:

Was bedeutet das eigentlich aus der Vogelperspektive?

Im größeren Kontext erscheinen viele Dinge deutlich weniger bedeutsam. Das ist das, was mein Mann und ich meinen, wenn wir sagen: Ja, wenn wir eines Tages an der Himmelspforte stehen, dann werden wir sicherlich nicht denken: „Wäre ich mal an dem Freitag länger im Büro geblieben, hätte ich mal lieber den Jahresabschluss drei Tage früher fertig gehabt.“ So etwas werden wir, aller Voraussicht nach, nicht denken.

Die 10 – 10 – 10 Methode

Was kann dir also helfen, mit den Dingen umzugehen, die momentan so präsent in deinem Leben sind und vielleicht viel Aufmerksamkeit von dir fordern, aber nicht unbedingt dazu beitragen, dein Leben zu bereichern?

Ich habe eine total spannende Methode von einem meiner Mentoren, Mike Michalowitz, gelernt. Es ist die 10-10-10 Methode und ich möchte sie heute mit dir teilen, damit du es ein bisschen leichter hast, diese Dinge zu bewerten.

Wenn du vor einer Entscheidung stehst und denkst: „Ich habe das Gefühl, ich sollte das jetzt machen, ich müsste, sollte, könnte all diese Dinge tun.“, dann schaue einfach mal an, wie du dich fühlen wirst, wenn du dich jetzt dafür entscheidest. Im Vergleich dazu, wie du dich fühlen würdest, wenn du etwas tust, was dein Leben bereichern würde. Stelle dir die Frage:

Wie werde ich mich in zehn Minuten fühlen, wenn ich mich jetzt dafür (oder dagegen) entscheide?

In zehn Minuten fühlen wir uns oft noch so: ‚Oh, jetzt hast du das nicht gemacht‘ und haben ein schlechtes Gewissen. Dann gehst du den zweiten Schritt zurück:

Wie werde ich mich in zehn Monaten fühlen?

Aber in zehn Monaten kann diese Entscheidung, heute früher heimzugehen und den Tag mit deiner Familie zu genießen, eine ganz andere Bedeutung haben. Du wirst dich an diesen Tag erinnern und denken: Super, dass ich mir die Zeit genommen habe. Du wirst nicht mehr daran denken, dass der Kunde oder Mandant vielleicht einen Tag länger auf die Erledigung des Auftrags warten musste.

Und die dritte Zehn ist:

Wie werde ich mich in zehn Jahren fühlen, wenn ich jetzt die Entscheidung für mich treffe und nicht für die Prioritäten anderer Menschen?

Das ist die Frage, die dich an den Punkt bringt, die Gedanken, die Bronnies Patienten hatten, nicht denken zu müssen! Aus dem Blick mit zehn Jahren Abstand verliert all das, was gerade furchtbar dringend scheint, fast immer seine Bedeutsamkeit in unserem Leben und der Welt.

Sei ehrlich zu dir selbst

Es macht das Leben sehr viel leichter, diese Fragen immer wieder mal abzuwägen. Nichtsdestotrotz kann es durchaus sein, dass du zu dem Schluss kommst, zu sagen: ‚Nee, in dem Fall ist es tatsächlich besser, ich kümmere mich jetzt um das, was mich davon abhält, mein eigenes Leben zu leben und habe danach die Zeit‘. Weil es diesmal wirklich wichtig ist, deine Bedürfnisse hier hintenanzustellen.

Doch sei hier bitte ehrlich zu dir selbst.

Ist das wirklich so oder denkst du das nur, weil du befürchtest, dass du dich in zehn Minuten furchtbar schlecht fühlst?

Nimm diesen Gedanken heute einfach mal mit.

Bitte nicht übertreiben

Ich bin kein großer Fan davon, jeden Moment unseres Lebens zwanghaft mit Bedeutung zu erfüllen. Das macht auch keinen Spaß. Doch es ist wichtig, dass wir das nicht aus den Augen verlieren – dass unser Leben in unserer Welt die höchste Bedeutung hat, die ein Leben in einer Welt haben kann.

Du bist das Zentrum deines eigenen Universums, und das ist in Ordnung. Deshalb möchte ich, dass du heute diesen Gedanken mitnimmst, schaust und beobachtest, wo du vielleicht sehr verbissen im Jetzt und in den Prioritäten anderer Menschen bist, dich an die 10-10-10 Methode erinnerst und sie an diesem Punkt einfach mal ausprobierst. Setze dich hin, nimm einen Zettel oder dein bevorzugtes Gerät und schreibe Folgendes auf: 

  • Wie werde ich mich in zehn Minuten fühlen, je nachdem welche Entscheidung ich treffe? 
  • Wie werde ich mich in zehn Monaten fühlen? 
  • Und wie werde ich mich in zehn Jahren fühlen? 

Wenn du möchtest, denke auch darüber nach, ob du es später an der Himmelspforte bereuen wirst. „Werde ich wirklich dastehen und denken, ich hätte mit meinem Kind Eis essen gehen sollen, anstatt den Jahresabschluss zu erledigen? Wird das passieren?“

Triff dann deine Entscheidung so, dass du dein Leben lebst und dir erlaubst, glücklich zu sein in deinem Leben.

Das würde ich mir für dich wünschen. Denn dein Leben zu leben, das ist die Essenz von Wunschkanzlei und Wunschbusiness. Das ist die Essenz meiner Arbeit: Menschen dazu zu inspirieren, ihr Leben zu leben und gleichzeitig auch ihre Mission zu erfüllen. All diese Dinge zu tun, die sie am liebsten tun und das in ihren Arbeitsalltag zu integrieren. Das ist das, wobei ich dich sehr, sehr gerne unterstützen möchte.

Und wenn du dir das auch wünschst, dann melde dich bei mir. Schreib mir eine Nachricht, schick mir eine E-Mail. Lass uns einfach darüber reden, wie ich dich am besten unterstützen kann, damit du, wenn du vor den Himmelspforten stehst, sagen kannst: Ich bereue nichts. Das ist mein Wunsch und mein Ansporn für dich heute.

Bis bald, liebe Grüße

Deine Benita

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  • Interessante Gedanken, danke für den Impuls, und genau in dem Sinne schöne Osterfeiertag mit der Familie und den Lieben!

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    Über die Autorin

    Benita Königbauer

    Ich bin Benita, Business Mentorin, Profit First Professionals-Ausbilderin, zertifizierte Fix-This-Next-Beraterin, Wirtschaftsmediatorin und Steuerberaterin aus München und ich finde: das Unternehmerleben darf auch leicht sein! Falls Du Dich also schon mal gefragt hast, warum manche Unternehmer offenbar einfach mühelos erfolgreich sind und andere scheinbar immer 'von-der-Hand-in-den-Mund" leben, weißt Du schon, wo ich mich am liebsten tummele 🙂

    Außerdem bin ich Übersetzerin für "Bürokratisch - Deutsch", "Umständlich - Deutsch" und "Peinlich - Deutsch" im Bereich Finanzen und Erfolg. Ich schreibe und spreche also über Themen, um die wir gerne einen Bogen machen und deshalb dann eben oft auf der Stelle treten.

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